65 Jahre Volkschor Hohenbocka e.V. – ein Fest für alle Sinne
Geschäftiges Treiben am 19.10.2024 auf der Dorfaue in Hohenbocka, ein Auto nach dem
anderen reiht sich Stoßstange an Stoßstange – was war denn da los?
Nun, die Erklärung ist ganz einfach: Der Volkschor des Ortes feiert seinen 65.
Geburtstag mit lieben Gästen! Die ersten waren natürlich die Sängerinnen und Sänger
sowie einige Mitglieder des HKC, des Feuerwehrvereins und des Kleintierzuchtvereins,
um die Kaffeetafel vorzubereiten. Sage und schreibe 31 Kuchen mussten aufs Buffet,
einer so lecker wie der andere! Der Saal wurde bereits am Freitagabend festlich
geschmückt, die Ausstellung mit der Chorchronik und der Kleidung aus den vergangenen
Jahrzehnten aufgebaut. Nach und nach kamen dann auch unsere Gäste – der
Männergesangverein 1883 Arnsdorf e.V., der Gemischte Chor Ruhland e.V., die
MusiSchätzle der Musikschule Fröhlich sowie Gratulanten befreundeter Chöre, die
Bürgermeister/Ortsvorsteher aus Grünewald, Schwarzbach, Hosena und Hohenbocka,
einige unserer Sponsoren und unglaublich viele interessierte Zuhörer aus Hohenbocka
und Umgebung. Wir mussten sogar noch Tische und Stühle dazu holen, weil die
vorbereiteten Plätze nicht ausreichten! Solch einen gefüllten Saal hatten wir lange nicht – damit stieg aber auch die Aufregung unter uns. Wird alles gut klingen? Haben wir an
alles gedacht?
Die fleißigen Helfer hatten alle Hände voll zu tun, die Kuchenwünsche der Gäste auf die
Teller und den Kaffee in die Tassen zu bringen. Sie haben das mit Bravour gemeistert –
an dieser Stelle gleich ein ganz herzliches DANKESCHÖN an sie! Ohne eine solche
Unterstützung kann man kein Fest durchführen. Dasselbe gilt natürlich auch unseren
zahlreichen Sponsoren, denn ohne die entsprechenden Finanzen steht ein Verein im
Regen. Auch hier erfuhren wir beeindruckende Wertschätzung ansässiger Unternehmen
und Privatpersonen sowie der Gemeinden des Amtes Ruhland einschließlich der
Amtsverwaltung. Sogar das Ministerium des Landes Brandenburg zeigte ein Herz für
unseren Verein. Wir sagen von Herzen DANKE!
Jetzt war es kurz vor 15 Uhr. Die Sängerinnen und Sänger fanden sich in der Gaststube
ein, es gab ein Gläschen Sängeröl und dann hieß es: Einmarsch auf den Saal und
losgesungen! „Seid gegrüßt, ihr lieben Freunde“ war ehrlich gemeint. Es folgte eine
kurze Festrede unseres Vorsitzenden Fred Hofmann und einige Ehrungen für
langjährige Sängerinnen und Sänger: Birgit Zurek erhielt die Goldene Ehrennadel des
Brandenburgischen Chorverbandes für 50 Jahre Chormitgliedschaft, ich bin schon 45
Jahre dabei, Olaf Hain singt seit 25 Jahren und Marion Liebusch bekam die Urkunde
des BCV für 10jährige Mitgliedschaft. Danach überbrachten Vertreter der
befreundeten Vereine und Chöre sowie die Bürgermeister/Ortsvorsteher ihre
Glückwünsche und Präsente.
Nun konnte es musikalisch weitergehen. Es war gar nicht so einfach, aus dem in 65
Jahren angesammelten Repertoire eine Auswahl zu treffen. Doch an der Reaktion des
Publikums erkannten wir, dass wir die richtigen Titel ausgewählt hatten. An dieser
Stelle möchte ich diesem Publikum ein großes Kompliment machen: Sie haben uns und
allen Mitwirkenden große Wertschätzung entgegengebracht! Mir kommen beim
Schreiben die Tränen der Rührung und genauso ging es uns auch beim Singen – diese
Aufmerksamkeit, der Beifall, die vielen freundlichen, glücklichen Gesichter sind die
schönste Geste, die sich ein Chor/ein Musiker nur wünschen kann. Danke dafür!
Der nächste musikalische Gratulant war der MGV aus Arnsdorf, mit dem uns eine
40jährige enge Freundschaft verbindet. Wir teilen uns ja sogar den Chorleiter Rudi
Zurek! Wie schwer es ist, einen Chor am Leben zu erhalten, führten uns die Männer und
auch der Chor aus Ruhland vor Augen. Der Mitgliederschwund bzw. das Fehlen von
Chorleitern ist eine traurige Wahrheit. Wir haben das Glück, einige Sängerinnen und
Sänger des Schwarzbacher Chores in unsere Reihen aufgenommen zu haben. Das hat uns
„das Leben gerettet“, so muss man das sagen. Es wäre ein wundervoller Effekt, wenn
unser Jubiläumskonzert Anreiz für diejenigen wäre, in einen Chor einzutreten, die
selbst sehr gern singen, dies aber nur zu Hause im stillen Kämmerlein tun. Ob Mann oder
Frau oder Jugendliche(r) – die Chöre der Umgebung brauchen weitere Mitglieder, damit
diese Kultur nicht verloren geht! Hohenbocka zum Beispiel hat so viele neue Einwohner,
da sind ganz sicher tolle Stimmen dabei! Außerdem lernt man so seine Mitmenschen auf
eine gemütliche Art und Weise kennen…
Die MusiSchätzle – oder kurz Oldies – der Musikschule Fröhlich nahmen mit ihren
Akkordeonklängen die Anwesenden im Saal mit, es wurde geschunkelt und mitgesungen,
herrlich! Als besonderen Gruß an unseren Rudi hatten wir uns heimlich abgesprochen, die
„Schöne wendische Sängerin“ gemeinsam zu spielen und zu singen. Er hat diese
musikalische Überraschung angenommen und uns sogar auf dem Keyboard begleitet.
Im 2. Teil unserer eigenen Darbietung standen Lieder auf dem Programm, die die Liebe
zum Thema hatten. Den Titel „Marmor, Stein und Eisen bricht“, den wir vom
Schwarzbacher Chor übernommen haben, sangen wir zum ersten Mal vor Publikum! Auch
hier wurde kräftig mitgesungen, denn dieses Lied kennt man aus dem Radio. Ganz still
wurde es bei „One way wind“ und „Ein schöner Tag“. Standing ovations gab es bisher
noch nie, klar dass da wieder Tränen flossen. Zu guter Letzt kamen alle Sängerinnen und
Sänger nach vorn, um gemeinsam „Lieder, die von Herzen kommen“ zu schmettern. Die
geforderte Zugabe brachte noch einmal den gesamten Saal zum Mitsingen – „Bunt sind
schon die Wälder“ hallte es auf die Dorfaue hinaus und somit fand ein wundervolles
Konzert seinen Abschluss.
Nachdem das Publikum den Heimweg angetreten hatte und die ersten Aufräumarbeiten
abgeschlossen waren, trafen sich die Chormitglieder mit ihren Partnerinnen und
Partnern zu einem gemeinsamen Abendessen. Es wurde selbstverständlich gleich der
Nachmittag ausgewertet und so fand das beeindruckende Jubiläum einen ansprechenden
Abschluss. Danke nochmals an alle, die zum Gelingen dieses Höhepunktes beigetragen
haben! Wir wünschen uns sehr, dass es diese Art von Zusammengehörigkeit noch lange
geben wird. Wir werden auf jeden Fall so lange es geht, miteinander singen und fröhlich
sein.
Ein kräftiges „Lied hoch!“ ruft Annegret Mattusch.