Der Musik- und Gesangverein „Harmonie 1894“ Brandenburg e.V. gratuliert Christel Talke

Das 50. Vereinsjubiläum und der 80. Geburtstag in 2025 – das ist etwas Besonderes, sagt Andreas Lang, musikalischer Leiter der „Harmonie“ und gratuliert Christel Talke gemeinsam mit dem Vorstand und der gesamten „Harmonie“ herzlich zum doppelten Jubiläum.


Zeit für einen Rückblick:
Christel Talke wurde am 15. März 1945 in Brandenburg an der Havel geboren und wuchs gemeinsam mit ihrem vier Jahre älteren Bruder Bernd in der Nachkriegszeit auf.
Ihr Vater starb leider viel zu früh als Christel Talke erst 13 Jahre alt war. Das war ein einschneidendes Erlebnis für uns, erinnert sich die Jubilarin, aber der gute verwandtschaftliche Zusammenhalt, das half doch durch die schwere Zeit zu kommen.
Meine Eltern spielten kein Instrument, erklärt Christel Talke, aber meine Mutter wollte als Kind gern Mandoline spielen lernen. Leider gab es damals nicht die Möglichkeit dazu. Daher nahm meine Mutter das Angebot an, als mein Onkel eine Mandoline zu verschenken hatte. Ein Nachbar von uns unterrichtete meinen Bruder, der rasch lernte, Freude am Instrument hatte und in Brandenburg auch in einer
Musikgruppe mitspielte. Er erlernte auch etwas später noch das Gitarrenspiel beim Gitarrenlehrer Herrn Garmatter.
Und wie kam Christel Talke selbst zur Mandoline?
Tatsächlich durch eine Autofahrt, lacht die Harmonistin. Mein Bruder hatte mit seiner Gitarrengruppe einen Aufritt in einem anderen Ort. Der Gitarrenlehrer wollte meinen Bruder mit dem Auto mitnehmen. Ich bat meinen Bruder, dass ich auch zu diesem Auftritt mitfahren darf. Er sagte zu, aber nur unter
einer Bedingung: „Du musst mir versprechen, auch Mandoline zu lernen.“
Eine Autofahrt war Ende der 50er Jahre etwas Besonderes und so sagte ich zu, erklärt Christel Talke. Und Versprechen muss man halten.
So fing es an und mein Bruder begann mir Unterricht zu geben. Sogar beim gemeinsamen Abwasch wurde ich abgefragt, schmunzelt die Jubilarin. Mein Bruder Bernd Schächter ist so wie ich bei der Musik geblieben. Gemeinsam mit seiner Frau Christine leitet er seit nunmehr 62 Jahren ein Mandolinenorchester in Löcknitz/Mecklenburg-Vorpommern, erklärt die stolze Schwester.
Aber zurück zur Jubilarin. Nach der Schule ging es zum Studium nach Ballenstedt/ Harz. Ich wurde Unterstufenlehrerin und machte gleichzeitig eine Ausbildung zur Hort- und Heimerzieherin. Meine Klassenkameradin Monika, die auch in der gleichen Studiengruppe war und mit der ich im Internat zusammen wohnte, spielte ebenfalls Mandoline. Wir taten uns zusammen und spielten zum
Beispiel bei Elternversammlungen vor. Nach dem Studium arbeitete ich als Lehrerin, lernte meinen späteren Ehemann Joachim kennen und gründete eine Familie zu der Sohn Frank und Tochter Anja zählen.
Durch einen glücklichen Zufall kam ich dann zur Harmonie. Meine Mutter war als Masseurin tätig und kam einmal mit einem Patienten über Musik ins Gespräch. Sie erzählte ihm, dass ihre Tochter Mandoline spielen könne. Der Patient war der damalige Vorsitzende der Harmonie und der Rest ist Geschichte, lacht Christel Talke.

Gemeinsame Chorprobe 2024

Wobei ich mich nicht gleich zur „Harmonie“ traute, weil es hieß, dort seien nur Männer. Aber mit meiner ehemaligen Studienkollegin Monika, die ich zufällig 1975 wieder traf, traute ich mich doch und daraus sind 50 Jahre geworden. Ich habe immer die zweite Mandoline gespielt. Lieblingsstücke habe ich eigentlich nicht. Folklore, Märsche, Filmmusik, Klassik.. Die Vielfalt macht den Reiz aus. Die „Harmonie“ hat mich durch mein Leben begleitet und war und ist ein wichtiger Teil in meinem Leben. Mein Mann Joachim hat mich immer unterstützt und ist zum Beispiel zu den Auftritten mitgekommen oder hat früher die Kinder gehütet. Wir sind eben ein gutes Team und das ist nicht selbstverständlich.
Gab es besonders schöne Erlebnisse in all den Jahren?
Da wären viele zu nennen, erinnert sich Christel Talke. Wir hatten viele wunderbare Konzerte und auch schöne Vereinsfeiern. In den 90er Jahren sind wir mit dem Verein in die Tschechei gefahren und später auch zu einem Chortreffen in Hollenstedt, bei Soltau. Aber auch das Jubiläumskonzert zum 100. Bestehen des Vereins ist eine schöne Erinnerung. Und unser 130. Jubiläum mit einem Konzert im größeren
Rahmen unter Einbeziehung von musikalischen Gästen war ein tolles Erlebnis.
Und die musikalischen Leiter? In 50 Jahren hatte ich nur drei musikalische Leiter. Jeder musikalische Leiter hatte seine Verdienste. Seit nunmehr 11 Jahren leitet Andreas Lang die musikalischen Geschicke von Chor und Orchester. Seine fröhliche und wertschätzende Art gefällt mir besonders, erklärt Christel Talke. Er hat eine klare musikalische Vorstellung und holt das Beste aus den Musiker/innen und Sängern heraus.
Auch über den Vorstand der „Harmonie“ findet sie lobende Worte. Das ist ein gutes Team und die Zusammenarbeit macht Spaß.
Was wünscht sich Christel Talke für ihre „Harmonie“?
Neue Sänger für unseren Männerchor und Verstärkung für das Orchester (Mandolinenspieler/innen oder Gitarrenspieler/innen oder auch gern Geigenspieler/innen) – damit die „Harmonie“ auch in Zukunft noch allen Mitwirkenden, aber auch den Zuhörer/innen noch lange Freude machen kann.
Weitere Informationen zur „Harmonie“:
musik-und-gesangverein-harmonie1894-Brandenburg.de
Heike Kraume-Nast
2. Vorsitzende